„Ziel war es, ein offenes Haus zu errichten. Auch die Architektur soll deutlich machen: Hier ist alles transparent, einsehbar und findet im offenen Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern statt“, erklärte unser Guide im gläsernen Plenarsaal des Thüringer Landtags.
Die Führung fand am 10. Oktober im Rahmen der Ersti-Woche der Universität Erfurt statt. So erhielten die neuen Studierenden die Gelegenheit, Erfurt auch von seiner politischen Seite kennenzulernen.
Im Plenarsaal bekamen wir Einblicke in die Strukturen und Abläufe parlamentarischer Arbeit: Wer bringt Gesetze ein? Wie verlaufen Debatten? Und wie wirken Ausschüsse und Fraktionen zusammen?
Anhand der Sitzordnung und des Abstimmungsprozesses wurde deutlich, wie wichtig Transparenz, Kontrolle und Öffentlichkeit für die Arbeitsweise des Landtags sind. Alles zentrale Elemente einer widerstandsfähigen Demokratie.
Besonders groß war das Interesse der Studierenden an der Frage, wie politische Prozesse fair bleiben und wie es gelingt, die Balance zwischen Freiheit und Sicherheit auf Landesebene zu gewähren. Die zahlreichen Nachfragen zeigten das große Interesse daran, wie parlamentarische Entscheidungen entstehen und wie demokratische Institutionen auf Angriffe gegen die Rechtsstaatlichkeit reagieren.
Neben den bekannten tagespolitischen Abläufen erhielten wir auch Einblicke in weniger bekannte Bereiche des Landtags. Eine ehemalige Gestapo-Zelle die heute renoviert und als Mahnmal gestaltet ist, erinnert an die Verbrechen des Nationalsozialismus. Sie erinnert uns daran, dass Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit keine Selbstverständlichkeit sind, sondern täglich von uns allen verteidigt werden müssen.
Das Interesse der Gruppe war so groß, dass unser Guide sich sogar eine halbe Stunde länger Zeit nahm, um die vielen Fragen zu beantworten. Ein erneuter Besuch ist bereits in Planung, um noch mehr jungen Menschen Einblicke in die Landespolitik zu ermöglichen.
Die Exkursion vermittelte ein vertieftes Verständnis dafür, wie Landespolitik funktioniert und wie demokratische Prinzipien in der Praxis gelebt und verteidigt werden.

