Krieg im Sudan: Anthropologische Reflexionen über Entstehung, Konfliktparteien, und Hintergründe mit Dr. Timm Sureau und Saskia Jaschek

Im Sudan leben ca. 48 Millionen Einwohner*innen und aktuell herrscht dort die größte Vertreibungskrise weltweit. Ca. 13,1 Millionen Menschen sind auf der Flucht und etwa 25,6 Millionen sind von Hunger bedroht. Dazu kommt, dass diesem Krieg große mediale Ignoranz zugeworfen wird und er unterrepräsentiert ist.

 

Über die Entstehung dieses Krieges, den Wandel, den der Sudan besonders in den letzten drei Jahren durchlebt hat, sowie die zutiefst beunruhigende aktuelle humanitäre Lage vor Ort und noch vieles mehr, sprachen wir am Montag den 16.12 im Vortrag mit Saskia Jaschek und Timm Sureau.

 

Saskia Jaschek ist freie Journalsitin aus Berlin und schreibt zahlreiche Artikel zur aktuellen Lage im Sudan, sie promoviert in der Anthropologie zur Widerstandsbewegung im Sudan.

Sie hat uns viel von ihrer Zeit 2019 bis 2021, in der sie im Sudan geforscht hat erzählt, genauer wurde gesprochen über die große Revolution und die Massenproteste 2018/19 und die Zeit danach, der Umschwung innerhalb der Gesellschaft, sowie der Kriegsbeginn April 2023. Auch die verschiedenen Akteure des Krieges wurden erklärt und betont, wie ungreifbar groß die Bevölkerung darunter leidet. Auch wie schwierig es aktuell ist, Kontakt zu Menschen im Land aufzubauen und genaue aktuelle Informationen zu bekommen.

 

Timm Sureau, ist Postdoktorand in der Abteilung Recht und Ethnologie des Max-Planck-Instituts für Ethnologische Forschung in Halle und forscht seit 2006, zuerst im Sudan, anschließend im Südsudan.

Er hat uns die Geschichte des Sudans nähergebracht und die Zusammenhänge zur aktuellen Zeigt dargelegt, sowie die Unabhängigkeit des Südsudans genauer erläutert und spannend erklärt, wie es so weit wie jetzt bis hin zum aktuellen Krieg eskalieren konnte.

 

Beide zusammen haben den ca. 75 Zuhörer*innen in Ihrem 90 Minuten Vortrag einen sehr guten Einblick in den Sudan und die den Krieg gegeben und allen war danach die Dringlichkeit klar mehr darüber zu sprechen.

 

Auch in der anschließenden, sehr ausführlichen Fragerunde sind wir auf viel nochmal spezifischer eingegangen und es wurde über die große Frage der Zukunft des Krieges diskutiert und gemeinsam überlegt.